Holger Möckelmann

NABU AG Storchenschutz SH

       -  Kreis Segeberg  -

                                                               

 

                      Storchenbericht 2022

 

Allgemeines

 

Vor Ankunft der Störche aus ihren Winterquartieren in Spanien und Afrika wurden die  Horste  von den örtlichen Storchenhorstbetreuern mit Unterstützung der Feuerwehr Bad Segeberg, örtlichen Feuerwehren und der Familie Schön, Hitzhusen, gereinigt und instandgesetzt .

 

 Neue Nisthilfen, bzw, Maste wurden in Bad Bramstedt-Sommerlandstieg, Fredesdorf, Groß -Niendorf, Heidmühlen-Wassermühle, Kattendorf, Neversdorf, Schmalfeld-Dorfstr. errichtet.

 

Die Ankunft des ersten Storches in meinem Betreuungsgebiet wurde mir am 8. Februar aus Heídmühlen-Hegebuchenbusch gemeldet.

 

 

Brutstandorte

 

62 Brutpaare (Vj 50) haben sich in folgenden Ortschaften angesiedelt, ( ) Anzahl flügge gewordener Jungstörche

 

Alveslohe (2), Armstedt (4), Bark (2), Bebensee (3), Bimöhlen-Mühlenkamp (2), Bimöhlen-Dorfstr.2 (0), Bimöhlen-Dorfstr.27 (2), Blomnath (2), Bad Bramstedt-Bissenmoor (0), Bad Bramstedt-Achterndiek (3), Bad Bramstedt-Sommerlandstieg(1), Borstel b. Brokstedt (2),    Blunk (2), Damsdorf (3), Fredesdorf (0), Föhrdenbarl (2), Großenaspe (2),                     

Groß Kummerfeld (2), Groß Rönnau (0), Hagen (2), Hartenholm (2),Hasenmoor(2), Heidmühlen-Mühlenholz 21 (0), Heidmühlen-Hegebuchenbusch (4),,Hüttblek(0), Itzstedt((1), Kayhude-Wiesenweg (2), Kayhude-Stegenerweg (0),Kisdorf-Ostermannshörn(2), Kisdorf-Regel (1), Kisdorferwohld-Ellerbrook (0), Kattendorf (2), Kükels (2), Lentföhrden-Kreuzweg (1), Lentföhrden-Nützenerweg (0), Mielsdorf (0), Mönkloh-Wiesenweg (0), Mönkloh-Glückstädterstr. (0),Mözen-Quellenhof(0), Nützen/Kampen (2), Oering (2),                                                                            

 Petluis-Daldorf (2), Seth (3), Sievershütten (3), Schmalfeld-Brook (2), Schmalfeld-Dorfstr. (2)

Struvenhütten-Bentfurth(2), Struvenhütten-Bredenbekshorst (3), Struvenhütten-Deich (2),

Struvenhütten-Hartloh (0), Struvenhütten-Mühlenstr. (2), Stuvenborn-Setherweg (1),

Stuvenborn-Brook(0), Sülfeld-An der Ecke(0), Sülfeld-Am Markt (2),Tarbek (0), Tensfeld (3), Todesfelde-Hörn(0), Traventhal (2), Voßhöhlen-Storchencafe (3), Voßhöhlen-Todesfelderstr.(0), Wakendorf II-Kisdorferstr.(0), WakendorfII.Wilstedetr.(0), Weddelbrook-GlückstädterStr. (0), Weddelbrook-Hauptstr.(0),Weddelbrook -Lentföhrenerstr.(0),Weddelbrook-Wristerstr.(0), Wiemersdorf (3)

 

14 Neuansiedlungen gab es in  Borstel, Heidmühlen-Mühlenkamp, Hüttblek,  Kayhude-Stegenerweg, Kisdorf-Ostermannshörn, Lentföhrden-Nützenerweg, 2 x in Mönkloh, Tarbek, Todesfelde-Hörn. Sülfeld-Am Markt, Wakendorf II-Wilstedterstr., Weddelbrook-Glückstädterstr., Weddelbrook - Hauptstr.

Bei den Storchenpaaren, die sich in Heidmühlen, Hütttblek, Kayhude, Tarbek und Weddelbrook neu angesiedelt haben, handelt es sich um junge Paare ohne Nachwuchs.

Es bleibt zu hoffen, das diese Störche durch ihre Horstbindung im nächsten Jahr brüten werden.

 

Bruterfolg

 

Bei 62 Brutpaaren (Vj 50) sind insgesamt 84 (Vj62) Jungstörche  flügge geworden.

Der Verlust an Jungstörchen liegt bei 30 (Vj. 36)  Vögeln bzw. 26% (Vj. 37%)

Das entspricht einem Bruterfolg von 1,3 JST (Vj1,2) pro Brutpaar, was nicht zufriedenstellend

für den Bestandserhalt, der bei 2,0 Jungstörchen liegen soll, ist.

Auffallend in diesem Jahr ist an mehreren Standorten der Brutverlust durch Storchenkämpfe und der Verlust an Jungstörchen durch Prädatoren, wie z. B. den Uhu, der im NATURA 2000 Gebiet „Gehege Endern“ brütet. 8 Jungstörche von drei angrenzenden Storchenhorsten sind ihm mit großer Wahrscheinlichkeit zum Opfer gefallen. Auch in Borstel, Mönkloh und Hagen wurden tote Jungstörche mit blutigen Verletzungen aufgefunden.

Desweiteren war die vierwöchige Trockenheit im April, die Nahrungsmangel für die Jungstörche zur Folge hatte, Ursache für den Tod der beiden Jungstörche in Mözen.

 

 

Weitere Storchenpaare im Kreis Segeberg

 

Hitzhusen:               34 +3=37 Storchenpaare mit 68 Jungstörchen

Wildpark Eekholt :  7+2=9 Storchenpaare mit  13  Jungstörchen    

 

 

Besondere Ereignisse

 

Wie jedes Jahr, so gab es wieder Storchenkämpfe in Bad Bramstedt-Bissenmoor, Damsdorf,

Fredesdorf,  Groß Rönnau, Itzstedt, Kisdorferwohld, Sülfeld und Tensfeld.

 

Der Kampf um die Brutplätze in Kisdorferwohld und Sülfeld hängt sehr wahrscheinlich mit dem nicht ausreichendem Lebensraum und Nahrungsangebot für 2 Brutpaare in den genannten Ortschaften zusammen.

  

In Tensfeld wurden am 19.4. morgens früh um 3 Uhr(Ostermontag)  unruhige Geräusche auf dem Horst  wahrgenommen. Bei Tagesanbruch lag ein toter Brutstorch mit zerstörter Brut unter dem Horst.. Ein Uhu wird als Prädator vermutet. Glücklicherweise fand sich schnell ein neuer Brutpartner, mit dem 3 Jungstörche erfolgreich aufgezogen worden sind.

 

 

In Struvenhütten-Bentfurth hatten sich die örtlichen Storchenhorstbetreuer über den Nachwuchs von 5 Jungtörchen gefreut. Kurze Zeit später wurde 1 Jungstorch abgeworfen,

der glücklicherweise lebend und unverletzt gefunden wurde und anschließend in die Obhut der Familie Schön in Hitzhusen gebracht worden ist. Leider sind zwei weitere Jungtiere,  mit tödlichem Ausgang, aus dem Horst geworfen  worden.

 

An der Autobahn in Bad Bramstedt wurde am 5.Juli ein toter Jungstorcht aufgefunden.

 

In Großenaspe landete am 7.Juli 1 Jungstorch bei seinen ersten Flugversuchen im eingezäunten Garten von Familie Altenscheidt, deren Grundstück sich ca 50 Meter vom Storchenhorst befindet. Dieser wurde eingefangen und vorsorglich zur weiteren Beobachtung und Auswilderung in den Wildpark Eekholt gebracht.

 

Am Brutstandort Oering  kehrte am 26. März die 2018 in Schweden beringte Störchin nicht mehr zum Horst zurück Das verbliebene Männchen fand schnell eine neue Partnerin. Die Versorgung der beiden gut entwickelten Jungstörche  war gewährleistet.                           

 Am 16. Juli hat die Freiwillige Feuerwehr Oering einen Altstorch, sehr wahrscheinlich die neue Brutpartnerin, aus einem Güllebehälter in unmittelbarer Nähe des Brutstandortes gerettet und zur Reinigung und Auswilderung in den Wildpark Eekholt gebracht.

Der männliche Altstorch hat es allein geschafft, die Jungen bis zum Flüggewerden zu versorgen.

 

In Mönkloh, ein Standort mit der Neuansiedlung eines Brutpaares, wurde ebenfalls ein Brutpartner vermisst, so dass die Aufzucht des verbliebenen Jungstorchs durch Zufütterung des Altstorches unterstützt wurde. Nachdem unglücklicherweise auch der verbliebene Brutpartner als vermisst galt, wurde der Jungstorch zur weiteren Versorgung zur Familie Schön nach Hitzhusen gebracht.

 

In Kükels rettete am 26.Juli die Feuerwehr einen Storch aus einem Güllebehälter, der anschließend zur weiteren Versorgung in den Wildpark Eekholt gebracht wurde..

 

Familie Henschel in Damsdorf, die sich zu Anfang über eine  Viererbrut gefreut haben, fanden Ende Juli einen toten Jungstorch im Horst. Eine  veranlasste Untersuchung ergab, dass der Jungstorch an Magenverschluss gestorben war, weil er in den Horst eingeschleppte Gummibänder aufgenommen hatte.

 

Danksagung

 

Mein Dank für die Unterstützung und Zusammenarbeit in der zurückliegenen Storchensaison gebührt den örtlichen Storchenhorstbetreuern, Kerstin Ahlers für die bildlichen Dokumentationen, der Kreisfeuerwehr Bad Segeberg, den örtlichen Feuerwehren,  der Familie Schön aus Hitzhusen, dem Wildpark Eekholt und der Schleswig-Holsteinischen Netz AG

 

 

Henstedt-Ulzburg, d.12.8.2022