Storchenschutzarbeit in 2016--- Ein Störungsjahr

 

 

 

Die noch ausstehenden Beringungen der diesjährigen Jungstörche im Betreuungsgebiet nördlich der B 203 wurden jetzt abgeschlossen.

 

Der ehrenamtliche Weißstorchgebietsbetreuer „ Storchenvater“ Rolf Zietz aus Linden-Pahlkrug konnte auch in diesem Jahr  auf die unentbehrliche Mithilfe der Schleswig-Holstein Netz AG—Netzcenter Meldorf—zählen.

 

Das Unternehmen stellte großzügig seinen Hubsteiger samt Personal zur Verfügung.

 

 

 

Das Storchenjahr 2016 kann als sogenanntes Störungsjahr bezeichnet werden. Mit Störungsjahr bezeichnen die Storchenfachleute eine Brutsaison, in der  viele Brutstörche sehr spät—oft erst nach dem 10. Mai —und häufig auch sehr geschwächt im Brutgebiet eintreffen.

 

In der Regel schreiten solche Spätankömmlinge gar nicht erst zur Brut oder wenn sie doch noch brüten haben sie meist nur ein Junges.

 

 

 

Störche ziehen auf zwei unterschiedlichen Routen in das afrikanische oder auch südeuropäische Winterquartier. Die sogenannten Weststörche haben einen relativ kurzen Weg über Frankreich und Spanien noch Nord oder Westafrika um dort zu überwintern.

 

Bei den Weststörchen hat sich zudem eine Überwinterung bereits in Südspanien und zum Teil sogar schon in Frankreich herausgebildet. Zu Tausenden halten sich die Störche dort auf offenen Müllhalden oder in Reisanbaugebieten auf, wo sie genügend  Nahrung während der Wintermonate finden können.

 

Die Oststörche hingegen haben einen bedeutend längeren Zugweg über den Balkan, die Türkei, den Nahen Osten und schließlich dem Nil folgend bis nach Ost bzw.Südafrika. Die Störche legen dabei sowohl auf dem Herbstzug als auch dem Frühjahrszug zwischen 8-10.000 km zurück.

 

Vereinfacht gesagt gibt es auch in der Storchenpopulation einen Ost/West Konflikt, der sich recht ausgeprägt in der Brutsaison an den Horsten abspielt. Was ist damit nun eigentlich gemeint??

 

Die sogenannten Westzieher mit einem Zugweg um die 2000 km erscheinen bereits sehr früh auch im Dithmarscher Brutgebiet. So auch im nördlichen Dithmarschen wo die ersten Brutpaare schon ab 7. Februar ihre Horste bezogen. Im südlichen Dithmarschen, in Eddelak, erschien der erste Adebar gar schon im Januar!!

 

Ist nun ein Storchenhorst schon von einem Westzieher Paar besetzt worden, obwohl die eigentlichen Nestbesitzer Oststörche sind, kommt es beim späteren Eintreffen der Oststörche, die in der Regel ab Anfang April erscheinen, häufig zu heftigen, oft auch blutigen Kämpfen um den Horst.

 

In Folge dieser Kämpfe gibt es sehr oft Gelegeverluste oder auch der Tod aller bereits geschlüpften Jungen ist dann leider zu beklagen.

 

So geschehen in Heide-Süderholm, wo ein gänzlich neues Paar den Horst bezogen hatte.

 

Der langjährige männliche Brutstorch aus Delve erkämpfte sich den  Horst, wobei das

 

Erstgelege zerstört wurde. Es kam aber noch zu einem Nachgelege und ein Jungstorch wurde flügge.

 

In Fedderingen kam der Oststorch auch erst um Pfingsten herum an. Sein Horst war auch bereits mit Weststörchen besetzt, die schon wenige Tage alte Jungen hatten. Alle Jungen wurden vom kämpfenden Oststorch getötet und aus dem Horst geworfen, und außerdem das

 

Weibchen des Brutpaares im Halsbereich schwer verletzt, wobei reichlich Blut floß.

 

In Hennstedt-Horst war auch bereits am 7. Februar ein Westzieher Männchen angekommen.

 

Genau wie im Vorjahr musste dieser Storch fast 3 Monate auf eine Partnerin warten.

 

Es wurde noch gebrütet, aber das Gelege war nicht befruchtet, die Störche brachen das Brutgeschäft ab.

 

In der Population der Oststörche führten vermutlich extreme Wetterbedingungen im Überwinterungsgebiet oder auf dem langen Zugweg dazu, dass diese Störche erst sehr spät eintrafen.

 

Folge:  viele Horstkämpfe, Gelege und Jungenverluste, und zum großen Teil keine Aufnahme des Brutgeschäftes.

 

Hinzu kamen noch die Wettereinflüsse nach dem Schlupf der Jungen.

 

Die Westzieher Paare mussten eine ca. 4 wöchige Trochenperiode überstehen. Es herrschte Nahrungsmangel und häufig wurden Jungstörche oder auch ganze Bruten verhungert abgeworfen. Die Jungen der Ostzieher hingegen hatten mit den vielen Regenmengen zu kämpfen. Auch hier war der Tod vieler Jungstörche zu beklagen. So starben z.B. im bekannten Storchendorf Bergenhusen allein an einem Tag 10 Storchenküken in vier Horsten.

 

 

 

Aber es gibt auch durchaus positive Meldungen zur diesjährigen Saison.

 

So hielten sich allein im Gebiet nördlich der B203 in diesem Jahr gleich 20 Horstpaare und auch noch einige nicht brutreife Herumstreuner auf. Eine Zahl an Horstpaaren die bislang noch nie erreicht wurde.

 

Das Brutergebnis  war allerdings unter durchschnittlich. Nach der Rekordjungenzahl mit 37 Jungen in 2015, gab es in diesem Jahr nur 19 Jungstörche, die den Herstzug antreten werden.

 

Jungstörche waren in folgenden Horsten zu finden.
1. Glüsing                 3   

 

2.Heide-Süderholm  1

 

3.Hollingstedt           1

 

4.Linden/Juhl             3

 

5.Linden-Pahlkrug     3

 

6.Pahlen                     2

 

7.Schalkholz               1

 

8.Tellingstedt              3

 

9. Tielenhemme          1

 

10.Wiemerstedt           1

 

11.Wrohn-Neuenf.       1

 

12. Dellstedt               1

 

Gesamt  ::                  21 Jungstörche

 

 

 

Horstpaare ohne Jungen waren vorhanden in::

 

1.  Dellstedt/Torfwerk (Neuansiedlung)

 

2. Fedderingen

 

3. Hennstedt-Apeldör

 

4. Hennstedt-Horst

 

5. Süderheistedt

 

6. Schlichting

 

7. Wesseln (Neuansiedlung)

 

8. Dörpling-Hohenlieth (Neuansiedlung)

 

 

 

Außerdem hielt sich noch ein Einzelstorch auf dem Nest in Kleve auf, der aber ohne Partner blieb.

 

 

 

Es streiften noch einige Nichtbrüter durch Dithmarschen, die noch nicht brutreif waren und auch noch keinen Horstplatz besetzten. Diese Störche übernachteten auf Sirenen, Hausdächern, Lichtmasten, oder wie jetzt in Fedderingen in einer trockenen hohen Eiche, in der sich ab Ende Juni allabendlich 5- 8 Störche zur Übernachtung einfanden.

 

 

 

Durch das Ablesen mit einem bis zu 60-fach vergrößerndem Spektiv konnte die Herkunft und das Alter solcher Störche geklärt werden.

 

Es waren einige Jungstörche des Jahrgangs 2015!!, die also erst einjährig  in der Nähe ihrer Geburtsnester auftauchten.

 

Noch nie zuvor hatte Storchenbetreuer Rolf Zietz solche Beobachtungen machen können, allerdings in diesem Jahr gleich in fünf Fällen wie zum Beispiel:

 

 

 

Beringt 2015 in Süderheistedt, Nachweis 2016 in Schalkholz-Krim, und auch in Dannenberg an der Elbe.

 

Beringt 2015 in Heide-Süderholm, Nachweis 2016 in Fedderingen

 

Beringt 2015 in St.Peter-Ording, Nachweis in Hennstedt

 

Beringt 2015 in Delve, Nachweis 2016 auch in Delve, sogar auf dem elterlichen Horst

 

Beringt 2015 in Fedderingen,Nachweis 2015 in Norderheistedt und Weddingstedt.

 

 

 

Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich in Süderheistedt.  Dort wurde ein unberingter, flügelverletzter Altstorch ergriffen. Es handelte sich aber nicht wie zunächst befürchtet um das Weibchen des Brutpaares. Der Storch wurde der Pflegestation des Wildparks Eekholt überstellt.

 

Die Verletzungen und auch der Flügelbruch waren so schwerwiegend, dass er nach tierärztlicher Anordnung eingeschläfert werden musste. Der Grund wie es zu dieser schwerwiegenden Verletzung kam ist nicht ermittelbar gewesen.

 

 

 

Weitere Besonderheiten:

 

In Hollingstedt  ist nach einigen Jahren jetzt der Horst angenommen worden. Die Neusiedler zogen einen Jungstorch groß. Es hat ganze 49 Jahre gedauert dass in Hollingstedt mal wieder Storchennachwuchs groß wurde.

 

In Wiemerstedt lebt eine der ältesten Störchinnen Deutschlands. Sie ist bereits 32 Jahre alt, und hatte  trotz des hohen Alters  auch in diesem Jahr noch Bruterfolg mit einem Jungen .

 

 

 

Die zahlreichen ein und zweijährigen Störche die bereits in diesem Jahr schon zurückgekehrt sind, geben Anlaß zur Hoffnung, dass auch im nächsten Jahr möglicherweise der eine oder andere Horst neu besetzt wird, zumal auch schon Störche des geburtenstarken Jahrgangs 2015 wohl erstmalig im Frühjahr 2017 erscheinen könnten.

 

An  geeigneten Nistmöglichkeiten mangelt es jedoch nicht, den Störchen stehen über 40 Horststandorte zur freien Auswahl zur Verfügung.

 

 

 

 

 

Verfasst am 28.06.2016

 

Rolf Zietz

 

Weißstorchgebietsbetreuer Dithm.Nord

 

Tel: 04836/549

 

E-Mail: rolf.zietz1@gmx.de

 

 

 

 

 

Storchenschutzarbeit in 2016--- Ein Störungsjahr

 

 

 

Die noch ausstehenden Beringungen der diesjährigen Jungstörche im Betreuungsgebiet nördlich der B 203 wurden jetzt abgeschlossen.

 

Der ehrenamtliche Weißstorchgebietsbetreuer „ Storchenvater“ Rolf Zietz aus Linden-Pahlkrug konnte auch in diesem Jahr  auf die unentbehrliche Mithilfe der Schleswig-Holstein Netz AG—Netzcenter Meldorf—zählen.

 

Das Unternehmen stellte großzügig seinen Hubsteiger samt Personal zur Verfügung.

 

 

 

Das Storchenjahr 2016 kann als sogenanntes Störungsjahr bezeichnet werden. Mit Störungsjahr bezeichnen die Storchenfachleute eine Brutsaison, in der  viele Brutstörche sehr spät—oft erst nach dem 10. Mai —und häufig auch sehr geschwächt im Brutgebiet eintreffen.

 

In der Regel schreiten solche Spätankömmlinge gar nicht erst zur Brut oder wenn sie doch noch brüten haben sie meist nur ein Junges.

 

 

 

Störche ziehen auf zwei unterschiedlichen Routen in das afrikanische oder auch südeuropäische Winterquartier. Die sogenannten Weststörche haben einen relativ kurzen Weg über Frankreich und Spanien noch Nord oder Westafrika um dort zu überwintern.

 

Bei den Weststörchen hat sich zudem eine Überwinterung bereits in Südspanien und zum Teil sogar schon in Frankreich herausgebildet. Zu Tausenden halten sich die Störche dort auf offenen Müllhalden oder in Reisanbaugebieten auf, wo sie genügend  Nahrung während der Wintermonate finden können.

 

Die Oststörche hingegen haben einen bedeutend längeren Zugweg über den Balkan, die Türkei, den Nahen Osten und schließlich dem Nil folgend bis nach Ost bzw.Südafrika. Die Störche legen dabei sowohl auf dem Herbstzug als auch dem Frühjahrszug zwischen 8-10.000 km zurück. Vereinfacht gesagt gibt es auch in der Storchenpopulation einen Ost/West Konflikt, der sich recht ausgeprägt in der Brutsaison an den Horsten abspielt. Was ist damit nun  eigentlich gemeint?? Die sogenannten Westzieher mit einem Zugweg um die 2000 km erscheinen bereits sehr früh auch im Dithmarscher Brutgebiet. So auch im nördlichen Dithmarschen wo die ersten Brutpaare schon ab 7. Februar ihre Horste bezogen. Im südlichen Dithmarschen, in Eddelak, erschien der erste Adebar gar schon im Januar!!

 

Ist nun ein Storchenhorst schon von einem Westzieher Paar besetzt worden, obwohl die eigentlichen Nestbesitzer Oststörche sind, kommt es beim späteren Eintreffen der Oststörche,

 

die in der Regel ab Anfang April erscheinen, häufig zu heftigen, oft auch blutigen Kämpfen um den Horst.

 

In Folge dieser Kämpfe gibt es sehr oft Gelegeverluste oder auch der Tod aller bereits geschlüpften Jungen ist dann leider zu beklagen.

 

So geschehen in Heide-Süderholm, wo ein gänzlich neues Paar den Horst bezogen hatte.

 

Der langjährige männliche Brutstorch aus Delve erkämpfte sich den  Horst, wobei das Erstgelege zerstört wurde. Es kam aber noch zu einem Nachgelege und ein Jungstorch wurde flügge.

 

In Fedderingen kam der Oststorch auch erst um Pfingsten herum an. Sein Horst war auch bereits mit Weststörchen besetzt, die schon wenige Tage alte Jungen hatten. Alle Jungen wurden vom kämpfenden Oststorch getötet und aus dem Horst geworfen, und außerdem das Weibchen des Brutpaares im Halsbereich schwer verletzt, wobei reichlich Blut floß.

 

In Hennstedt-Horst war auch bereits am 7. Februar ein Westzieher Männchen angekommen. Genau wie im Vorjahr musste dieser Storch fast 3 Monate auf eine Partnerin warten.

 

Es wurde noch gebrütet, aber das Gelege war nicht befruchtet, die Störche brachen das Brutgeschäft ab. In der Population der Oststörche führten vermutlich extreme Wetterbedingungen im Überwinterungsgebiet oder auf dem langen Zugweg dazu, dass diese Störche erst sehr spät eintrafen.

 

Folge:  viele Horstkämpfe, Gelege und Jungenverluste, und zum großen Teil keine Aufnahme des Brutgeschäftes.

 

Hinzu kamen noch die Wettereinflüsse nach dem Schlupf der Jungen.

 

Die Westzieher Paare mussten eine ca. 4 wöchige Trochenperiode überstehen. Es herrschte Nahrungsmangel und häufig wurden Jungstörche oder auch ganze Bruten verhungert abgeworfen. Die Jungen der Ostzieher hingegen hatten mit den vielen Regenmengen zu kämpfen. Auch hier war der Tod vieler Jungstörche zu beklagen. So starben z.B. im bekannten Storchendorf Bergenhusen allein an einem Tag 10 Storchenküken in vier Horsten.

 

 

 

Aber es gibt auch durchaus positive Meldungen zur diesjährigen Saison. So hielten sich allein im Gebiet nördlich der B203 in diesem Jahr gleich 20 Horstpaare und auch noch einige nicht brutreife Herumstreuner auf. Eine Zahl an Horstpaaren die bislang

 

noch nie erreicht wurde.

 

Das Brutergebnis  war allerdings unter durchschnittlich. Nach der Rekordjungenzahl mit 37 Jungen in 2015, gab es in diesem Jahr nur 21 Jungstörche, die den Herstzug antreten werden.

 

Jungstörche waren in folgenden Horsten zu finden.

 

1.Dellstedt/Westerstr. 1
2. Glüsing                    3   

 

3.Heide-Süderholm     1

 

4.Hollingstedt             1

 

5.Linden/Juhl              3

 

6.Linden-Pahlkrug      3

 

7.Pahlen                      2

 

8.Schalkholz               1

 

9.Tellingstedt              3

 

10. Tielenhemme         1

 

11.Wiemerstedt           1

 

12.Wrohn-Neuenf.       1

 

Gesamt  :                    21 Jungstörche

 

 

 

Horstpaare ohne Jungen waren vorhanden in::

 

1.  Dellstedt/Torfwerk (Neuansiedlung)

 

2   Fedderingen

 

3. Hennstedt-Apeldör

 

4. Hennstedt-Horst

 

5. Süderheistedt

 

6. Wesseln (Neuansiedlung)8

 

7.Dörpling-Hohenlieth (Neuansiedlung)

 

8.Schlichting

 

 

 

Außerdem hielt sich noch ein Einzelstorch auf dem Nest in Kleve auf, der aber ohne Partner blieb.

 

 

 

Es streiften noch einige Nichtbrüter durch Dithmarschen, die noch nicht brutreif waren und auch noch keinen Horstplatz besetzten. Diese Störche übernachteten auf Sirenen, Hausdächern, Lichtmasten, oder wie jetzt in Fedderingen in einer trockenen hohen Eiche, in der sich ab Ende Juni allabendlich 5- 8 Störche zur Übernachtung einfanden.

 

 

 

Durch das Ablesen mit einem bis zu 60-fach vergrößerndem Spektiv konnte die Herkunft und das Alter solcher Störche geklärt werden.

 

Es waren einige Jungstörche des Jahrgangs 2015!!, die also erst einjährig  in der Nähe ihrer Geburtsnester auftauchten.

 

Noch nie zuvor hatte Storchenbetreuer Rolf Zietz solche Beobachtungen machen können, allerdings in diesem Jahr gleich in fünf Fällen wie zum Beispiel:

 

 

 

Beringt 2015 in Süderheistedt, Nachweis 2016 in Schalkholz-Krim, und auch in Dannenberg an der Elbe.

 

Beringt 2015 in Heide-Süderholm, Nachweis 2016 in Fedderingen

 

Beringt 2015 in St.Peter-Ording, Nachweis in Hennstedt

 

Beringt 2015 in Delve, Nachweis 2016 auch in Delve, sogar auf dem elterlichen Horst

 

Beringt 2015 in Fedderingen,Nachweis 2016 in Norderheistedt und Weddingstedt.

 

 

 

Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich in Süderheistedt.  Dort wurde ein unberingter, flügelverletzter Altstorch ergriffen. Es handelte sich aber nicht wie zunächst befürchtet um das Weibchen des Brutpaares. Der Storch wurde der Pflegestation des Wildparks Eekholt überstellt.

 

Die Verletzungen und auch der Flügelbruch waren so schwerwiegend, dass er nach tierärztlicher Anordnung eingeschläfert werden musste. Der Grund wie es zu dieser schwerwiegenden Verletzung kam ist nicht ermittelbar gewesen.

 

 

 

Weitere Besonderheiten:

 

In Hollingstedt  ist nach einigen Jahren jetzt der Horst angenommen worden.Die Neusiedler zogen einen Jungstorch groß. Es hat ganze 49 Jahre gedauert dass in Hollingstedt mal wieder Storchennachwuchs groß wurde.

 

In Wiemerstedt lebt eine der ältesten Störchinnen Deutschlands. Sie ist bereits 32 Jahre alt, und hatte  trotz des hohen Alters  auch in diesem Jahr noch Bruterfolg mit einem Jungen .

 

 

 

Die zahlreichen ein und zweijährigen Störche die bereits in diesem Jahr schon zurückgekehrt sind, geben Anlaß zur Hoffnung, dass auch im nächsten Jahr möglicherweise der eine oder andere Horst neu besetzt wird, zumal auch schon Störche des geburtenstarken Jahrgangs 2015 wohl erstmalig im Frühjahr 2017 erscheinen könnten.

 

An  geeigneten Nistmöglichkeiten mangelt es jedoch nicht, den Störchen stehen über 40 Horststandorte zur freien Auswahl zur Verfügung.

 

 

 

 

 

Verfasst am 28.06.2016

 

Rolf Zietz

 

Weißstorchgebietsbetreuer Dithm.Nord

 

Tel: 04836/549

 

E-Mail: rolf.zietz1@gmx.de

 

 

 

Nachtrag:: Wie bereits erwähnt kamen in 2016 ungewöhnlich viele ein bzw. zweijährige

 

Ringstörche zum Nachweis. Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei wohl

 

ausnahmslos um Westzieher. In einigen Fällen ist auch die Überwinterung nach dem ersten Wegzug auf der Westroute nachgewiesen.

 

Hier deutet sich ggf. eine Bestandszunahme in den kommenden Jahren an. Auch gab es in 2016 schon Brutversuche von zweijährigen Weststörchen, die in Schalkholz sogar mit einem Jungen erfolgreich verlief, während in Süderheistedt das schon vorhandene

 

Gelege bei Kämpfen zerstört wurde.

 

Aufstellung der einjährigen, in 2015 beringten Jungstörche, die schon in 2016 in der Nähe ihrer elterlichen Nester wieder auftauchten.::

 

 

 

1.DEW 0X965, beringt am 26.06.15 in Süderheistedt,

 

   Nachweis am 20.05.16 in Schalkholz-Krim, wenige Tage später in den Elbmarschen bei Lüchow-Dannenberg

 

2.DEW 3T063, beringt am 05.06.15 in Linden-Pahlkrug,

 

   Nachweis am 11.08.15 in Größenwöhrden( bei Stade) = 1. Wegzug

 

   Nachweis am 26.11.15 in El Porcal/ Spanien, Entfernung=1821km

 

   Nachweis am 27.07.16 in Linden-Pahlkrug, übernachtete bis 08.08.16 auf einem Hausdach nur ca.200 m von seinem Geburtsnest entfernt. Nachweis am 08.08.16 in Pahlen/Lütjenkamp nahrungssuchend in einem Trupp von 27 Störchen

 

3.DEW 3T064 beringt am 05.06.15 in Linden-Pahlkrug, Nestgeschwister zu Nr. 2 Nachweis am 08.08.16 in Pahlen-Lütjenkamp, im gleichen Trupp (siehe Nr.2)  Nachweis am 24.08.16 im Wildpark-Eekholt als Durchzügler in einem Trupp von 12 Ex. Ein Fotonachweis von Jürgen Lustig, Rendsburg, liegt vor.  Die Ring-Nr. ist auf dem Foto klar und eindeutig erkennbar.

 

4.DEW 3T066 beringt am 05.06.15 in Delve/Eider

 

 Nachweis am 02.05.2016 und am 03.05.2016 in Delve—sogar auf seinem  Geburtsnest!!!

 

 Nachweis am 08.08.16 in Pahlen/Lütjenkamp im Trupp von siehe Nr. 2

 

5.DEW 3T075 beringt am 05.06.15 in Tellingstedt. Nachweis am 26.05.16 in Campemoor-Neuenkirchen/ Weser-Ems Region in einem Nichtbrüter Trupp   Nachweis am 16.08.16 in Chambourg-sur-Indre, Les Helas, Indre-et-Loire,  Frankreich.Entfernung=975km.Wohl auf dem Zugweg in das westliche Winterquartier.

 

6.DEW 3T076 beringt am 05.06.15 in Tellingstedt.  Nachweis am 15.04.16 in Kleve/Dithmarschen. Kurzbesuch auf dem dortigen

 

   Bruthorst.

 

7.DEW 3T077 beringt am 05.06.15 in Tellingstedt

 

   Nachweis am 12.01.16 in V.R.S.U de Colmenar Viejo/ Madrid. Spanien,Entfernung =1793 

 

   km

 

8.DEW 4T826 beringt am 31.05.15 im Westküstenpark St.Peter-Ording/Eiderstedt

 

   Nachweis am 27.04.16 in Hennstedt, zusammen mit einem unberingten Begleitstorch.

 

9.DEW 3T084 beringt am 05.06.15 in Heide-Süderholm

 

   Nachweis am 26.06.16 in Fedderingen,dort mit 5 weiteren Störchen auf einer zopftrockenen Eiche ca. eine Woche übernachtend. Anschließend noch in 2016 noch eine weitere Ablesung aus Hitzhusen in einem Nichtbrüter Trupp.

 

Nachweise von 2-jährigen, in 2014 beringten Jungstörchen, die sich teilweise schon am Brutgeschehen beteiligt haben::

 

 

 

1.DEW 1T925, beringt am 16.06.2014 in Tellingstedt

 

   Nachweis am 15.09.2015 und 18.09.2015 in Zaragoza, Spanien,Entfernung=1474 km

 

   Nachweis am 27.03.16/Ankunftsdatum , in Schalkholz

 

   Hat erfolgreich gebrütet und brachte einen Jungstorch zum Ausfliegen !!!

 

2.DEW 1T927, beringt am 16.06.14 in Tellingstedt

 

   Nachweis am 17.08.15 in Großenwöhrden/bei Stade. Sein zweiter Herbstzug

 

   Nachweis am 05.04.16 in Süderheistedt. Hatte bereits gebrütet, das Gelege

 

   wurde jedoch bei Kämpfen zerstört

 

3. DEW 1T929 beringt am 10.06.14 in Bargen/Erfde

 

  Nachweis am 13.04.16 in Harsefeld/Reg.Bezirk Lüneburg

 

4.DEW 1T930 beringt am 10.06.14 in Bargen/Erfde

 

   Nachweis am 18.04.16 in Haale,/ Kreis Rendsburg-Eckernförde,

 

   dort Paarung mit unberingtem Männchen

 

5. DEW 1T931 beringt am 10.06.14 in Bargen/Erfde

 

    Nachweis am 21.07.15 Hammaher-Moor/ bei Stade

 

    Nachweis am 23.12.15 in El Porcal/Spanien, Entfernung 1827 km

 

6.DEW 1T933, beringt am 11.06.14 in Fedderingen, Dithmarschen

 

   Nachweis am 19.04.2016  in Kosel

 

   Nachweis am 16.05.16 in Norderheistedt/Dithm. immer auf einer Sirene

 

   übernachtend

 

   Nachweis am 24.05.2016 in Weddingstedt/bei Heide auf einem Lichtmast

 

   übernachtend

 

7.DEW 1T934 beringt am 11.06.2014 in Fedderingen/Dithmarschen

 

   Nachweis am 18.04.16 in Kleve/Kreis Steinburg auf Nest Am Vossbarg

 

   Nachweis am 26.08.16 in Rethen an der Leine/ Region Hannover

 

  Also auf seinem 3. Herbstzug

 

8.DEW 1T938 beringt am 16.06.2014 in Dellstedt/Dithmarschen

 

   Nachweis am 13.04.16 in Kosel, per Foto-Ablesung

 

9.DEW 1T939, beringt am 16.06.14 in Dellstedt/Dithmarschen

 

   Nachweis am 05.04.2016 in Satrup/ Kreis Schleswig-Flensburg, per Foto-Ablesung Nachweis am 01.04.2016 in Wrohm/Neuenfähre/ Dithmarschen auf dem dortigen Horst

 

 

 

Das Sammeln der Störche für den Abzug in das Winterquartier begann in der Saison 2016 schon sehr zeitig. Mir wurden leider einige größere Ansammlungen verspätet gemeldet. Bei zwei Ansammlungen z.B. in Pahlen-Lütjenkamp und in Wallen gelangen dabei etliche Ablesungen.

 

Ansammlungen in 2016:

 

1. Am 28.07.16 Linden-Pahlkrug, 7 Ex. und weiterer Trupp 13 Ex. über dem

 

Bruthorst kreisend. Und am 29.07.2016 erneut 7 Ex. kreisend

 

2. Am 02.08.2016  in Norderheistedt 11 Ex.

 

3. Am 07.08.2016  in Barkenholm 21 Ex.

 

4. Am 08.08.2016 in Pahlen-Lütjenkamp 27 Ex.

 

    hier gelangen die folgenden 12 Ablesungen: Alle Ringe DEW:

 

0X972, 2T489,3T063,3T066, 3T076, 5T843, 5T852, 5T001, 6T032. 6T033, 3T064 3T361

 

 

 

5. Am 14.08.2016 in Hövede 17 Ex.

 

6. Am 17.08.2016 in Wallen 10 Ex.

 

7. Am 18.08.2016 in Wallen 15 Ex. hier gelangen die 9 folgenden Ablesungen

 

Alle Ringe DEW: 0x332, 0x097, 0x997,0x738, 7x021, 7x087,9x072, 6T103 ein

 

Senderstorch und 5x092 = der Senderstorch“Gustav“, Brutstorch in Pahlen.

 

 

 

Die Ablesungen der Trupps am 08.08.16 und am 18.08.2016 in der gleichen

 

Gegend Pahlen bzw Wallen ergab eine völlig andere Zusammensetzung

 

der Reisegesellschaften an vorhandenen Ringträgern.

 

In den Jahren 2014 und 2015 habe ich insgesamt 59 Jungstörche beringt.

 

Aus diesen Beringungsjahrgängen konnten jetzt bereits 18 Nachweise ein bzw.

 

zweijähriger Störche in Schleswig-Holstein getätigt werden.

 

Es zeigt meines Erachtens eine deutliche Tendenz der Zunahme von Störchen aus der Westpopulation.

 

 

 

Vervollständigung /Nachtrag des Jahresberichtes 2016

 

am 12.10.2016, Verfasser: Rolf Zietz